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Droht dem Bundesheer der Verlust der Einsatzfähigkeit durch nachhaltigen Personalschwund?

Trotz pensionsbedingter Abgänge, stark fallender Zahlen bei den Kaderanwärtern und Abwanderung zunehmend junger Kadersoldaten, erachtet es die derzeitige Ressortführung für nicht notwendig, erforderliche Sofortmaßnahmen zu ergreifen, sondern verharrt in Untätigkeit.

 

Das Bundesheer verliert dadurch massiv an Attraktivität als Arbeitgeber. Folgende Ursachen können identifiziert werden...

 

Folgende Ursachen können identifiziert werden:

1. Soldaten werden nicht in ihrer Funktion als Soldaten eingesetzt, sondern verrichten zum Großteil nur Hilfsdienste.

 

2. Lange Assistenzeinsätze (Grenzeinsatz, Botschaftsbewachung, …) behindern Einheiten an einer fundierten militärischen Ausbildung im Organisationsrahmen.

 

Darüber hinaus verursachen diese Abwesenheiten von den Familien unsichere Freizeit- und Urlaubsplanungen und stellen vor allem junge Kaderangehörige vor große Herausforderungen.

 

3. Eklatante Mängel in der Infrastruktur und Ausrüstung sind klarer Ausdruck geringer Wertschätzung der Landesverteidigung, aber auch der Kaderangehörigen durch die Ressortführung.

 

Das Bundesheer ist nicht einsatzbereit und von der Möglichkeit einer modernen Einsatzführung weit entfernt.

 

5. Einstiegsgehälter sind mit dem zivilen Arbeitsmarkt, aber auch mit der Polizei nicht mehr konkurrenzfähig.

 

Offiziere werden trotz akademischer Ausbildung wie Maturanten, Unteroffiziere, trotz Ausbildung auf Maturaniveau, wie Hilfsarbeiter bezahlt.

 

6. Organisationspläne wurden seit Jahrzehnten weder evaluiert noch aktualisiert. Aufwertungen von Arbeitsplätzen bei zusätzlichen Tätigkeiten und Qualifikationen sind längst überfällig.

 

7. Zusatzqualifikationen von Spezialisten können besser durch Zulagen als durch zusätzliche Funktionsgruppen abgegolten werden.

 

8. Bedienstete, die weit außerhalb der Norm spezialisiert sind, können mit dem aktuellen Gehaltsschema weder geworben noch gehalten werden.

 

Sonderverträge bieten hier die Möglichkeit, als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten.

 

9. Die derzeit laufende Reform führt zu einem zusätzlichen Koordinierungsaufwand für die Truppe. Positive Effekte konnten bis dato nicht festgestellt werden.

 

Zusätzlich Arbeitsplätze, erforderliche Aufwertungen oder dienstrechtliche Verbesserungen für die Truppe werden keine geschaffen.